Unser Eingewöhnungskonzept

Definition von Eingewöhnung 

Die Gestaltung des Übergangs von der Familie in die Kindertagesstätte, ist von grundlegender Bedeutung für Kind, Eltern und pädagogisches Personal. Es beginnt ein neuer Lebensabschnitt, der nicht nur mit Freude, sondern immer auch mit Unsicherheiten und Hoffnungen verbunden ist. 

Eine behutsame und individuelle Eingewöhnung ist uns sehr wichtig, um Ihrem Kind einen guten Start in der Kita zu ermöglichen. 

 

Eine entwicklungsorientierte und individuelle Eingewöhnung ist eine grundlegende Voraussetzung dafür, dass Kinder einen guten Start in der Kita haben und von den Bildungsangeboten sowie von dem Austausch mit den anderen Kindern profitieren können. 

Mit unserem Eingewöhnungskonzept haben Sie die Basis für einen guten Start in unserer Einrichtung. Das Konzept wurde in dem Bewusstsein gestaltet, eine tragfähige Beziehung zu erarbeiten, die von gegenseitigem Vertrauen geprägt ist. 

Für Kinder ist es eine große Herausforderung, sich an eine neue Umgebung anzupassen und neue Beziehungen zu fremden Personen aufzubauen. Dabei benötigen sie die Hilfe und Unterstützung ihrer vertrauten Bezugspersonen. Es geht uns nicht um ein bestimmtes Eingewöhnungsmodell, das bei uns verfolgt werden soll, sondern um eine genaue und feinfühlige Beobachtung Ihres Kindes. Es gibt uns das Tempo und die nächsten Schritte vor. 

Das Temperament Ihres Kindes, bisherige Erfahrungen oder der momentane Entwicklungsschritt und Alter beeinflussen den Ablauf. Was bei der Tagesmutter vor einem Jahr geklappt hat, muss heute in der Kita nicht mehr funktionieren. Erst wenn das Vertrauen zu uns bei Ihrem Kind gewachsen ist, kommt es zum Trennungsversuch von Ihnen, den Eltern. Erst wenn Ihr Kind sich in der Kita wohlfühlen, bleibt es über Mittag hier. 

 

Pädagogisches Ziel der Eingewöhnung 

Das Ziel der Eingewöhnung besteht darin, eine tragfähige Beziehung zwischen pädagogischer Fachkraft und Kind aufzubauen, während der Anwesenheit der vertrauten Bezugsperson. Das Gefühl der Sicherheit durch eine gute Beziehung zur Fachkraft ist später die Grundlage für gelingende Bildungsprozesse in der Kita (ohne Bindung keine Bildung!) und es ist die Grundlage für einen gesunden Start des Kindes in seinen neuen Lebensabschnitt. Darüber hinaus soll Ihr Kind selbstverständlich die Einrichtung mit all ihren Abläufen, Regeln, Ritualen aber auch ihren Menschen und Räumen in aller Ruhe kennen lernen. Die Eingewöhnungszeit ist abgeschlossen, wenn Ihr Kind die Gruppenpädagoginnen als sichere Basis akzeptiert, das heißt, wenn es sich von ihnen trösten lässt. 

 

Ihre Vorbereitung für die Eingewöhnung 

Wir bieten Ihnen als Eltern die Möglichkeit, an einem allgemeinen Treffen (Infoabend oder Nachmittag für Eltern) die pädagogischen Fachkräfte aus der Gruppe und auch die anderen neuen Gruppeneltern kennen zu lernen. 

Sie erhalten Infos über Tagesabläufe, Regeln der Gruppe/Kita, lernen unsere Räumlichkeiten und alles, was mit unserem Kita-Alltag zu tun hat, kennen. Wir erzählen etwas zu Festen, Feiern und Projekten, reden über Bildungsdokumentation, Sprachentwicklung und haben viel Zeit für Ihre Fragen. 

Außerdem sprechen die Gruppenpädagoginnen mit Ihnen den Start-Termin und den Termin des Erstgespräches ab. 

Bevor die Eingewöhnung dann starten kann, laden wir sie zu einen persönlichen Erstgespräch in die Einrichtung ein. In diesem Gespräch mit einer Pädagogin aus der Gruppe Ihres Kindes, geht es um die Lebenssituation des Kindes, der Familie und um die Erwartungshaltung der Eltern an uns. Praktische Tipps und allgemeine Infos werden ausgetauscht und die Gewohnheiten des Kindes besprochen. So wird die Eingewöhnungsphase geplant. Wichtig ist, dass auch Sie als Eltern sich wohl und sicher fühlen. Nur so kann sich Ihr Kind später gut lösen. 

 

Die Eingewöhnung 

Für eine gelingende Eingewöhnung sind ein sensibler Umgang und ein gemeinschaftliches Miteinander von Eltern und pädagogischen Fachkräften Voraussetzung. 

Aufgrund der unterschiedlichen Alters können die Start-Tage der Eingewöhnung abweichend sein. Aus unserer Erfahrung heraus benötigen U3-Kinder eine etwas längere Zeit, sich einzugewöhnen und Kontakt aufzunehmen. Daher starten die U3-Kinder hin und wieder schon vor unserer Sommerschließzeit. Alle 

anderen Kinder starten nach den großen Sommerferien (Diese Termine sprechen Sie individuelle mit den Gruppenpädagoginnen ab. Wie oben schon beschrieben) 

 

Der „erste“ Tag… 

Für die Eltern bietet die Eingewöhnungszeit eine besondere Form des Einblicks in die Kita, der eine gute Grundlage für die folgende Erziehungs- und Bildungspartnerschaft legt. Das Kind soll mit der neuen Umgebung vertraut werden und eine Beziehung zur Erzieherin aufbauen. Es kommt mit einer vertrauten Bezugsperson (meist die Eltern oder aber auch Großeltern o.ä.) und mit dem wichtigsten Kuscheltier in die Kita. Es gibt an diesem Tag keinen Trennungsversuch. Die Eltern haben dabei eine wichtige Rolle. Sie sitzen im Gruppenraum und bilden den „sicheren Hafen“ für das Kind. Sie sind nur aufmerksame Beobachter und bewusst inaktiv, ja sogar passiv! Sie spielen nicht mit, schicken das Kind aber auch nicht irgendwo hin oder drängen es. Wenn Ihr Kind nach dem Vertrauten sucht, soll es das bei Ihnen finden. 

Wenn Ihr Kind vom Schoß aus zuschauen will, ist das in Ordnung. Die Erzieherin aus der Gruppe wird behutsam versuchen Kontakt zum Kind aufzunehmen. Sie ist in dieser Zeit ausschließlich für Ihr Kind da, baut Kontakt auf und versucht Ihr Kind an das Gruppengeschehen heranzuführen und wird auch später noch intensiv für Ihr Kind da sein. 

Da sich diese Erfahrungen für Ihr Kind immer wiederholt, wird sie für Ihr Kind einschätzbar und es kann schnell lernen, Vertrauen aufzubauen. Das Kind lernt: „…das ist hier immer so!“ und gelangt so zu einer stabilen Bindung an die erste Erzieherin. Gerne können Sie bei Wickelkindern jeden Tag mit der Erzieherin zum Wickeltisch gehen und Ihr Kind wickeln, auch wenn das vielleicht gerade nicht nötig ist. Die Pflegesituation ist mehr als nur hygienische Notwendigkeit. Sie ist ein kommunikatives, zugewandtes und ereignisreiches Miteinander. Zu Beginn schaut die Erzieherin noch zu und übernimmt in den nächsten Tagen Schritt für Schritt das Wickeln. Das schafft gegenseitiges Vertrauen. In unserem Haus wickeln alle Kollegen und Kolleginnen. Wir fragen die Kinder, ob wir sie wickeln dürfen oder ob eine andere Person das übernehmen soll. 

Sollte sich in den ersten Tagen zeigen, dass Ihr Kind zu einer anderen Erzieherin stärker tendiert, kann ein Wechsel im Bezug anstehen. 

 

Die nächsten Tage… 

…verlaufen dann nach dem gleichen Muster. Die Erzieherinnen bauen eine Beziehung und im weiteren Verlauf auch eine feste Bindung zum Kind auf, während Sie selbst als Eltern beobachtend dabei sitzen. 

Die Dauer dieser Phase ist je nach Kind sehr individuell. Wir beobachten Ihr Kind sehr genau und nehmen feinfühlig die Zeichen Ihres Kinders wahr. 

Durch unsere langjährigen Erfahrungen haben wir ein gutes Gespür für den richtigen Zeitpunkt des ersten Trennungsversuches. 

 

Der erste Trennungsversuch 

Der Zeitpunkt ist dann erreicht, wenn Ihr Kind mit seinen Fragen, Sorgen, Freuden und Beobachtungen sich der Erzieherin zuwendet und nicht den Eltern und wenn die Kinder Vertrauen aufgebaut haben und verstanden haben, dass die Erzieherinnen hier alles regeln und die Eltern sowieso nur inaktiv herumsitzen. 

Nachdem die Eltern einige Zeit mit in der Gruppe waren, verabschieden Sie sich vom Kind und verlassen den Raum. Sie verabschieden sich kurz, aber deutlich. 

Die Eltern warten in der Kita, sind aber für das Kind nicht sichtbar und erreichbar. Wenn der Tag für Ihr Kind beendet werden soll, werden Sie durch eine Erzieherin in den Gruppenraum geholt und gehen dann auch zügig nach einem kurzen Austausch nach Hause. Das Kind soll lernen, dass der Tag zu Ende ist, wenn die Eltern es abholen kommen 

 

Sie verabschieden sich jeden Tag beim Kind und „schleichen sich nie aus der Gruppe“!! 

Schritt für Schritt werden die Zeiträume ohne Sie als Eltern in der Gruppe dann vergrößert. Die Kinder kommen früher in die Kita, frühstücken mit, essen irgendwann auch mittags mit und bleiben dann über Mittag in der Kita. Die Eltern halten sich dann nicht mehr in der Kita auf, sind jedoch telefonisch immer erreichbar und auch wieder schnell in der Kita, falls der Tag für Ihr Kind einfach früher beendet werden muss. Es entstehen mit jedem Tag deutlichere Rituale, wie Sie sich von Ihrem Kind verabschieden, wann Sie Ihr Kind bringen, wann Sie es abholen und was im ganzen Kita-Alltag für Ihr Kind passiert. 

 

Die Eingewöhnung ist abgeschlossen, wenn Ihr Kind einen ausgeglichenen Eindruck macht, sich von den Erzieherinnen trösten und pflegen lässt, sich das Essen geben lässt, in der Kita schläft, sich mit der neuen Umgebung auseinandersetzt und die Erzieherin als “sichere Basis” akzeptiert. 

Zeigt das Kind folgendes Verhalten, ist es in der Einrichtung angekommen: 

- Es weint nach der Eingewöhnungszeit nicht mehr während und nach dem Abschied von der Mutter, dem Vater, oder lässt sich sofort von der Erzieherin trösten. 

- Es geht gern und freiwillig in die Tageseinrichtung. 

- Es spielt mit Freude. 

- Es spielt parallel zu Kindern oder kooperiert mit ihnen 

- Es spricht spontan die Erzieherin an. 

- Es sucht Trost bei der Erzieherin. 

- Es freut sich, lacht oft und weint selten. 

- Es besitzt eine altersgemäße Frustrationstoleranz und kann warten. 

Diese Phase der Eingewöhnung halten wir in unserer Bildungs-Dokumentation fest. Dieser Bericht kann eine Grundlage zu einem Gespräch nach der Eingewöhnung sein. Die Gruppenpädagoginnen bieten Ihnen hierzu einen individuellen Termin an. 

 

Wichtige Ruhephasen im Tag 

Das Ausruhen und „Herunterfahren“ hat eine wichtige Funktion im Tagesablauf unserer Kita. 

Nicht nur bei der Eingewöhnung, sondern auch im späteren Kitaalltag dürfen Kinder bei uns schlafen. Nach dem Mittagessen haben wir unsere „Kuschelzeit“. Wir bieten hier den Kindern die Möglichkeit zu einer ruhigen Pause. 

Wenn in dieser Zeit Kinder einschlafen, braucht ihr Körper das und wir lassen das zu, damit die Kinder nach der Pause wieder gestärkt in den Nachmittag gehen können. 

Hier sind wir aber immer mit Ihnen im Gespräch, um eine zu lange Schlafenszeit zu vermeiden, so dass die Kinder auch am Abend wieder müde sind. 

 

Nun freuen wir uns auf Sie und Ihre Kinder und wünschen allen eine gute und harmonische Eingewöhnung und weitere Kita-Zeit. 

 

Sie können unser Konzept auch gerne downloaden:

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Eingewöhnungskonzept Kita St. Pankartius
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